Meng S, Reissig L.F., Beikircher R, Tzou C. H., Grisold W, Weninger W.J. (2015). Longitudinales Gleiten des Nervus medianus im Karpaltunnel: Ultraschallkadaver-Evaluation konventioneller und neuartiger Konzepte der Nervenmobilisation. Archives of physical medicine and rehabilitation 96 (12). doi: 10.1016/j.apmr.2015.08.415.
By: Kyle Turcott
The Skinny
Das Karpaltunnelsyndrom ist eine häufige Neuropathie, die Schmerzen, Schwäche und Kribbeln in den Händen und Fingern verursacht. Eine häufig angewandte konservative Behandlung des Karpaltunnelsyndroms umfasst Übungen zum Gleiten der Nerven. Dies beruht auf der Annahme, dass eine wesentliche Eigenschaft der peripheren Nerven ihre Fähigkeit ist, reibungslos zu gleiten, und dass ein Mangel an Beweglichkeit zu Stress und Neuropathie führt. Der Grad der Evidenz und die Wirksamkeit des Nervengleitens bei der Behandlung des Karpaltunnelsyndroms sind sehr umstritten. In diesem Artikel wird vermutet, dass ein Grund für die unzureichende Evidenz für die Wirksamkeit des Nervengleitens darin liegt, dass sich die aktuelle Literatur in erster Linie auf die Bewegung des Medianusnervs proximal des Karpaltunnels konzentriert hat. Mithilfe von Ultraschalluntersuchungen fanden die Forscher heraus, dass die traditionell verwendeten Übungen zum Nervengleiten eine größere Wirkung auf die Längsbewegung des Nervus medianus proximal des Karpaltunnels und eine geringere Wirkung auf die Bewegung innerhalb des Karpaltunnels haben. Nachdem sie Daten zu den Ergebnissen gesammelt hatten, waren die Forscher mit den Ergebnissen nicht zufrieden und entwickelten eine Nervengleitübung, die die Abduktion und Adduktion der Finger einschließt.
In the Weeds
Diese Studie war in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil untersuchten die Forscher 9 obere Extremitäten von frischen, nicht entnommenen Ganzkörperkadavern (5 Männer, 4 Frauen, Durchschnittsalter 82 Jahre). Die Körper wurden zunächst mit Ultraschall untersucht, um etwaige anatomische Anomalien festzustellen. Unter Ultraschallkontrolle implantierten die Forscher intraneurale Marker aus kleinen Drähten entlang dreier Abschnitte des Medianusnervs. Der erste befand sich innerhalb des Karpaltunnels, der zweite lag proximal des Karpaltunnels und der dritte zwischen den beiden Köpfen des Pronator teres. Darüber hinaus wurden periostale Referenzmarker in den angrenzenden Knochen gesetzt. Nachdem die neuralen und periostalen Marker platziert waren, simulierte ein Physiotherapeut sechs Bewegungen, von denen traditionell angenommen wird, dass sie das Gleiten des Medianusnervs fördern (siehe unten A-F).
Die 6 Bewegungen wurden als AB, BC, CD, DE und EF unterteilt und in jeder Position wurde der Abstand zwischen dem Nervus medianus und den Periostmarkern aufgezeichnet. Der zweite Teil der Studie war identisch mit dem ersten Teil, mit Ausnahme einer zusätzlichen Nervengleitübung GH, die die Adduktion und Abduktion der Finger umfasste. Die Forscher fanden einen statistisch signifikanten Unterschied in der Bewegung des Medianusnervs innerhalb des Karpaltunnels beim Vergleich der Übung GH mit der Übung A-G. In Bezug auf die Entfernung wurde festgestellt, dass die Adduktion und Abduktion der Finger eine Bewegung von 13,8 mm im Karpaltunnel bewirkte. Die Streckung des Handgelenks, die Streckung des Ellbogens und die kontralaterale und ipsilaterale Beugung der Halswirbelsäule trugen 6,6 mm zur Bewegung im Karpaltunnel bei. Die Bewegung proximal des Retinaculum flexorum war ähnlich (AG 12 mm bzw. GH 13,2 mm).
Bringing it Home
Diese Untersuchung bietet eine interessante Perspektive auf Nervengleitübungen und zeigt eine verbesserte Bewegung des distalen Nervs. Dieser Artikel trägt dazu bei, die Lücke in der Literatur bezüglich der Bewegung des Medianusnervs im Karpaltunnel zu schließen. Die minimale Invasivität dieser Studie ist eine Stärke, da frühere Untersuchungen zur Nervenbeweglichkeit an Leichen durchgeführt wurden, bei denen die normale Anatomie erheblich verändert worden war. Kadaver sind kaum ein Ersatz für gesunde, lebende Freiwillige, und das Durchschnittsalter der Stichprobe spiegelt nicht die typische Altersspanne von Personen wider, die mit dem Karpaltunnelsyndrom kämpfen. Die Forscher wiesen darauf hin, dass dies ein inhärenter Schwachpunkt ist, dass es jedoch aufgrund der Methodik unmöglich gewesen wäre, diese Studie an lebenden Probanden durchzuführen. Der Artikel dürfte keine außergewöhnlichen Auswirkungen auf den derzeitigen Stand der Erkenntnisse und die Wirksamkeit der Behandlung mit Nervengleitern haben, da das Axiom der Debatte auf der Frage beruht, ob mangelnde Nervenbeweglichkeit zur Kompression des Medianusnervs beiträgt.
Die Forschung liefert vielversprechende Beweise für eine neue Nervengleitübung, die die Beweglichkeit des Medianusnervs an der betroffenen Stelle verbessert. Die Übung ist außerdem leicht zu vermitteln und für die Patienten leicht verständlich. Darüber hinaus ist dies eine der ersten Studien, die die Längsbewegung des Medianusnervs im Karpaltunnel untersucht. Weitere Forschungsarbeiten werden erforderlich sein, um die funktionellen Ergebnisse von Patienten zu bewerten, die die neu entwickelte Technik des Nervengleitens anwenden. Wenn Sie diese neuartige Übung in Ihr Nervengleitrepertoire aufnehmen möchten, finden Sie auf den nachstehenden Bildern eine leicht verständliche Anleitung.
Schritt eins: Beginnen Sie mit Schulter und Ellbogen in einem Winkel von etwa 90 Grad und adduzierten Zehen.
Schritt Zwei: Ziffern abduzieren
Schritt Drei: Adduct Digits