C-Werte, mit denen die Genomgröße geschätzt wird, haben Genetiker jahrelang vor ein Rätsel gestellt, da sie in keinem Zusammenhang mit der Komplexität des Organismus stehen. Obwohl C-Werte für Tausende von Arten geschätzt wurden, sind wesentlich mehr Daten erforderlich, um die Genomevolution besser zu verstehen. Dies gilt insbesondere für Säugetiere, bei denen C-Werte für weniger als 8 % der gesamten Säugetierarten bekannt sind. Bei den Meeressäugetieren wurde bisher nur für den Großen Tümmler (Tursiops truncatus) ein C-Wert geschätzt. Daher ist die Untersuchung weiterer Meeressäugerarten zu Vergleichszwecken erforderlich. Dies wird ein besseres Verständnis der Genomevolution bei Meeressäugern ermöglichen und ist auch für den Naturschutz von Bedeutung, da eine größere Genomgröße bei einigen Pflanzen- und Tiergruppen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit des Aussterbens in Verbindung gebracht wird. In unserer Studie werden die C-Werte von sieben Meeressäugetierarten vorgestellt, darunter fünf Walarten, die in unterschiedlichem Maße gefährdet sind. Ähnlich wie bei anderen Gruppen deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass eine größere Genomgröße bei Walen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit des Aussterbens verbunden ist.