Das Große Wenchuan-Erdbeben vom 12. Mai 2008 hat bis zum 30. Mai 2008 mehr als 68.858 Todesopfer und Schäden in Höhe von Hunderten von Milliarden RMB gefordert, und diese Zahlen werden zweifellos noch steigen, wenn mehr Informationen über das Ausmaß des Ereignisses vorliegen. Unmittelbar nach dem Erdbeben hat die China Earthquake Administration (CEA) schnell reagiert und Expertenteams in die betroffene Region entsandt, darunter über 60 Mitarbeiter des Institute of Engineering Mechanics (IEM). In diesem Beitrag werden vorläufige Informationen über die Seismizität, die Such- und Rettungsmaßnahmen, die beobachteten Bodenbewegungen sowie die geschätzten Schäden und Verluste vorgestellt, die in den ersten 18 Tagen nach dem Ereignis gesammelt wurden. Die umfangreiche Felduntersuchung hat eine Reihe wertvoller Erkenntnisse zutage gefördert, die für die Verbesserung der Forschung im Bereich des Erdbebeningenieurwesens in der Zukunft nützlich sein könnten. Dieses Erdbeben hat einmal mehr gezeigt, dass die vertikale Komponente der Bodenbewegungen ebenso bedeutend ist wie die horizontalen Bodenbewegungen im quellnahen Bereich. Abschließend ist anzumerken, dass die in diesem Papier genannten Zahlen entsprechend angepasst werden müssen, sobald weitere Informationen gesammelt werden.