Passionsfrucht
Passiflora edulis
Granadilla,
Die Passionsfrucht ist eine beliebte und weit verbreitete Frucht, die ihren Ursprung im zentralen Südamerika hat. Der englische Name kommt nicht von den aphrodisierenden Eigenschaften, sondern von der angeblichen religiösen Symbolik, die die Pflanze trägt. Es gibt zwei gängige Arten von Passionsfrüchten: die weit verbreitete lilafarbene Frucht (Passiflora edulis f. edulis) und die gelbe Frucht (Passiflora edulus f. flavicarpa), die tendenziell größer ist.
Herkunft
Die lilafarbene Passionsfruchtpflanze stammt aus dem subtropischen Südamerika und ist in einem Gebiet beheimatet, das sich vom südlichen Brasilien bis nach Nordargentinien erstreckt (Morton). Die Herkunft der gelben Passionsfrucht ist zwar unklar, aber man nimmt an, dass sie ebenfalls aus dem brasilianischen Amazonasgebiet stammt. Obwohl keine der beiden Sorten vor der Ankunft der Europäer bekannt war, geht man davon aus, dass die Früchte ein Teil der einheimischen Ernährung waren.
Nach Davidson war die Blüte der Passiflora edulis bei den spanischen Missionaren als Flor de las cinco lagas (Blume der fünf Wunden) bekannt, weil sie die Kreuzigung Christi illustrierte (Davidson). Daraus entstand der Name Passionsfrucht.
Seit dem 19. Jahrhundert hat sich die violette Passionsfrucht in der ganzen Welt verbreitet und ist in so unterschiedlichen Ländern wie Australien, Hawaii, Südafrika und Israel zu einer wichtigen Nutzpflanze geworden. Darüber hinaus ist die Maracuja-Rebe auch in Ländern wie Hawaii und Indien heimisch geworden und wächst dort wild. Die violette Passionsfrucht ist inzwischen auch auf dem amerikanischen Festland beliebt und wird in wärmeren Klimazonen wie Florida angebaut.
Die gelbe Passionsfrucht ist weniger kältetolerant und benötigt tropische Wachstumsbedingungen. In Australien ist sie als kommerzielle Kulturpflanze relativ interessant, während sie in Venezuela und Hawaii mit viel mehr Enthusiasmus angebaut wird (Morton).
Botanisch
Die Passionsfruchtrebe kann in einer Vielzahl von Bodenverhältnissen wachsen. Die Rebe selbst ist stark, holzig und kann bis zu 15 Fuß lang klettern. Sie hat dreilappige, glänzend grüne Blätter und ungewöhnlich aussehende, einzigartige Blüten, die lila und weiß gefärbt sind (Morton). Je nach Art blühen die Blüten zu verschiedenen Tageszeiten. Im Allgemeinen hat die gelbe Passionsfrucht mehr leuchtende Blüten als die violette Sorte.
Die violette Passionsfrucht hat eine runde Form und ist etwa 2 bis 3 cm lang. Wenn sie reif ist, hat die dicke, wachsartige Schale eine runzlige, tiefviolette Farbe mit schwachen weißen Flecken. Das orangefarbene, saftige Fruchtfleisch im Inneren enthält viele kleine, dunkle Kerne. Die gelbe Passionsfrucht ist in der Regel größer und hat braune Kerne, aber das Fruchtfleisch ist weniger ansprechend und saftig als das der violetten.
Kulinarische Verwendung
Die Passionsfrucht gilt weithin als eine der köstlichsten Früchte der Welt und hat einen säuerlichen, aromatischen Geschmack. Man isst sie in der Regel frisch, indem man die Frucht einfach halbiert und das Fruchtfleisch herauslöffelt. Sie ist auch ein beliebter Zusatz für Getränke, und jedes Land hat seine eigene, einzigartige Variante. In Südafrika wird sie mit Milch gemischt, während sie anderswo ein beliebtes Aroma für Softdrinks oder alkoholische Getränke ist (Morton). Die Frucht kann auch zu Sirup verarbeitet werden, der häufig als Topping für Eiscreme und Eis verwendet wird.
Das Fruchtfleisch der Passionsfrucht wird auch für eine Vielzahl von Desserts verwendet, von Kuchen und Torten bis hin zur Pavlova auf Baiserbasis.
Sonstige Verwendungen
Das Fruchtfleisch, die Blätter und die Blüten der Passionsfrucht werden von den südamerikanischen Indianern seit langem als Beruhigungsmittel verwendet und sind für ihre beruhigende Wirkung bekannt. Die Frucht kann auch als Verdauungshilfe verwendet werden. In Brasilien wird die Passionsblume auch zur Herstellung eines Getränks namens maracuja grande verwendet, das zur Behandlung von Halsbeschwerden wie Bronchitis und Asthma eingesetzt wird (Taylor).
Die Samen können zu Öl gepresst werden, das sowohl für kulinarische als auch für Malerzwecke verwendet wird.
Fotos
http://www.pittwater.nsw.gov.au/__data/assets/image/0006/8961/lg_Passion-Fruit.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/59/Passion_fruit_red.jpg
http://www.daleysfruit.com.au/blog/uploaded_images/PassionFruitVine-736977.jpg
Resources
Davidson, Alan. The Oxford Companion to Food. Oxford: Oxford University Press, 1999.
Lovera, Jose Rafael. Food Culture in South America. Westport, Conn.: Greenwood, 2005. Print.
Morton, Julia. „Passion Fruit.“ Fruits of Warm Climates. Miami: Florida Flair Books, 1987. Web. http://www.hort.purdue.edu/newcrop/morton/index.html.
Popenoe, Wilson. Manual Of Tropical And Subtropical Fruits. New York: MacMillan, 1920. Print.
Roberts, Margaret. Edible & Medicinal Flowers. Cape Town: Claremont, 2000. Print.
Ulmer, Torsten, und John Mochrie MacDougal. Passiflora: Passionflowers of the World. Timber, 2004. Print.
Vaughan, J.G. The New Oxford Book of Food Plants. Oxford: Oxford UP, 1997.