- Was ist pulmonale Hypertonie?
- Gängige Untersuchungen bei Patienten mit pulmonaler Hypertonie können sein:
- Blutuntersuchungen
- Röntgenaufnahme des Brustkorbs
- Lungenfunktionstests
- Schlafuntersuchung und/oder nächtliche Oximetrieuntersuchung
- Elektrokardiogramm, EKG oder EKG
- Echokardiogramm
- Sechs-Minuten-Gehtest
- Herzkatheteruntersuchung
- Ventilation/Perfusions-Scan
Was ist pulmonale Hypertonie?
Das Herz hat 2 Seiten. Die rechte Seite des Herzens nimmt das Blut aus dem Körper auf und schickt es zur „Reinigung“ in die Lunge. Die Lunge versorgt das Blut mit Sauerstoff und befreit es von giftigen Gasen wie Kohlendioxid (abgekürzt: CO2). Dieses „saubere“ Blut gelangt nun zur linken Seite des Herzens, von wo aus es in den Rest des Körpers gepumpt wird. Anschließend gelangt das Blut wieder in die rechte Herzhälfte, und so weiter und so fort. Dies ist ein ständiger Kreislauf, der sich Minute für Minute während unseres gesamten Lebens abspielt.
Die meisten Menschen haben schon einmal den Begriff „Hypertonie“ gehört, der für erhöhten Druck steht. Dies bezieht sich jedoch in der Regel auf einen erhöhten Druck, dem die linke Seite des Herzens ausgesetzt ist, und wird normalerweise mit einer Manschette gemessen, die um den Arm einer Person gewickelt wird. Dies unterscheidet sich stark von der „pulmonalen Hypertonie“ und wird in der Regel nicht damit in Verbindung gebracht.
Die pulmonale Hypertonie spiegelt einen erhöhten Druck in den Blutgefäßen der Lunge wider, der es der rechten Herzhälfte erschwert, Blut zur „Reinigung“ in die Lunge zu schicken. Dies lässt sich nicht ohne weiteres direkt messen (d. h. es gibt keine „Blutdruckmanschette“ für die Lunge) und erfordert sowohl nicht-invasive Hinweise als auch invasive Mittel zur genauen Messung.
Pulmonale Hypertonie hat viele mögliche Ursachen, die zu zahlreich sind, um hier aufgeführt zu werden. Je nach der spezifischen Ursache der pulmonalen Hypertonie eines Patienten kann die Behandlung unterschiedlich sein. Deshalb wird ein Patient, bei dem der Verdacht auf pulmonale Hypertonie besteht, in der Regel einer Reihe von Tests unterzogen, um sicherzustellen, dass die spezifische Ursache der pulmonalen Hypertonie ermittelt wird.
Die pulmonale arterielle Hypertonie (PAH) ist eine besondere Form der pulmonalen Hypertonie. Sie wird durch die Zerstörung der kleinen Blutgefäße in der Lunge verursacht. PAH ist eine Form der pulmonalen Hypertonie, die nicht durch eine Lungenerkrankung, eine Herzerkrankung, die hauptsächlich die linke Seite des Herzens betrifft, oder große Blutgerinnsel in der Lunge verursacht wird. Der Einfachheit halber werden wir im weiteren Verlauf dieses Abschnitts den Begriff pulmonale Hypertonie im weitesten Sinne verwenden, auch wenn wir uns meistens auf die pulmonale arterielle Hypertonie beziehen.
Gängige Untersuchungen bei Patienten mit pulmonaler Hypertonie können sein:
Blutuntersuchungen
Pulmonale Hypertonie kann durch viele medizinische Bedingungen verursacht oder verschlimmert werden. Daher sind bei der Erstuntersuchung von Patienten mit Verdacht auf pulmonale Hypertonie und danach in regelmäßigen Abständen eine Reihe von Bluttests erforderlich. Im Folgenden sind einige der häufigsten Tests aufgeführt:
- Das Blutbild (CBC) ist eine einfache Zählung der verschiedenen Arten von Blutzellen. Dieser Test ist wichtig, um z. B. eine Anämie (niedrige Anzahl roter Blutkörperchen) festzustellen, die eine mögliche Ursache für Atembeschwerden und Müdigkeit ist. Einige der Medikamente gegen Lungenhochdruck können ebenfalls Anomalien in der Zellzahl verursachen.
- BMP (Basic Metabolic Panel) ist eine Liste von Bluttests, die die Funktion der Niere und eine Reihe von Elektrolyten, wie z. B. Natrium und Kalium, messen.
- LFTs (Liver Function Tests) sind eine Liste von Bluttests, die die Funktion der Leber wiedergeben. Sie umfassen unter anderem folgende Tests: ALT (Alanin-Aminotransferase), AST (Aspartat-Aminotransferase), alkalische Phosphatase, Bilirubin, Albumin und andere Proteine.
- CMP (Comprehensive Metabolic Panel) ist der Bluttest, der sowohl das BMP (Basic Metabolic Panel) als auch die LFTs (Leberfunktionstests) umfasst.
- TSH (Thyroid Stimulating Hormone) ist ein Maß für die Schilddrüsenfunktion. Wenn die Schilddrüse nicht gut funktioniert, kann dies eine pulmonale Hypertonie verursachen oder verschlimmern. Störungen der Schilddrüsenfunktion können auch unabhängig von pulmonaler Hypertonie zu Atembeschwerden und Müdigkeit führen.
- BNP (Natriuretisches Peptid vom B-Typ oder natriuretisches Peptid vom Gehirn-Typ) oder pro-BNP (ein mit BNP verwandtes Protein) sind kleine Proteine, die sich in unserem Blut befinden und vom Herzen freigesetzt werden. Sie werden vom Herzen freigesetzt, wenn das Herz einer erhöhten Belastung ausgesetzt ist, wie z. B. bei pulmonaler Hypertonie.
Röntgenaufnahme des Brustkorbs
Eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs, manchmal auch als CXR bezeichnet, ist in der Regel eine der ersten Untersuchungen, die bei Patienten durchgeführt wird, die Probleme mit der Atmung haben. Die Röntgenaufnahme des Brustkorbs zeigt grobe Anomalien in der Lunge.
Gelegentlich ist eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs nicht empfindlich genug, um subtile oder kleine Anomalien im Brustkorb zu erkennen, so dass ein CT (Computertomographie, manchmal auch als „CAT-Scan“ oder „CT-Scan“ bezeichnet) erforderlich ist. Ein CT-Scan ist eine viel detailliertere und verfeinerte Röntgenuntersuchung, die jedoch mit einer höheren Strahlenbelastung verbunden ist. Wenn die CT-Untersuchung nicht zu oft durchgeführt wird, ist das Ausmaß der Strahlenbelastung durch eine CT-Untersuchung nicht gefährlich.
Lungenfunktionstests
Lungenfunktionstests, auch PFTs genannt, sind eine Reihe von nicht-invasiven Tests, die verschiedene Aspekte der Atmung eines Patienten messen. Dies ist ein sehr wichtiger Test für Patienten, die Probleme mit der Atmung haben. Die Informationen aus diesem Test können verschiedene Ursachen für Atembeschwerden aufzeigen, z. B. Asthma, COPD, Emphysem oder „Lungenfibrose“ / Lungenvernarbung. Die pulmonale Hypertonie hat ein spezifisches abnormales Muster im PFT. PFTs umfassen mehrere verschiedene Tests:
- Die Spirometrie misst, wie schnell ein Patient ausatmen kann. Patienten mit Asthma oder COPD können beispielsweise aufgrund von Einschränkungen der Atemwege nicht zu schnell ausatmen. Patienten mit pulmonaler Hypertonie sollten keine Probleme mit ihren Atemwegen haben, so dass ihr Spirometrie-Test in der Regel normal oder nahezu normal ausfällt.
- Das Lungenvolumen misst die Fähigkeit der Lunge insgesamt, ein- und auszuatmen, und kann zeigen, wie „eingeschränkt“ die Atmung eines Patienten ist.
- Die Diffusionskapazität (auch DLCO genannt) spiegelt das Ausmaß der Schädigung der Blutgefäße in der Lunge wider. Sie kann auch eine eventuelle Narbenbildung in der Lunge widerspiegeln. Sie ist ein Maß dafür, wie gut der Sauerstoff durch die Lunge zu den Blutgefäßen gelangen kann.
Schlafuntersuchung und/oder nächtliche Oximetrieuntersuchung
Eine der Ursachen für pulmonale Hypertonie ist eine schlechte Atemqualität im Schlaf. Wenn der Sauerstoffgehalt im Schlaf zu niedrig ist, belastet dieser Zustand die Lungen und das Herz und kann zu pulmonaler Hypertonie führen. Da ein Patient schläft, wenn diese Anomalien der Atmung auftreten, spürt er möglicherweise nicht, dass seine Atmung während des Schlafs eingeschränkt ist, und ist sich dessen möglicherweise nicht bewusst.
- Eine Schlafstudie ist eine Untersuchung, die in einem Schlafzentrum durchgeführt wird (das normalerweise kein Krankenhaus ist). Die Patienten kommen abends in das Schlafzentrum, werden an verschiedene Monitore, einschließlich eines Sauerstoffmonitors, angeschlossen und gebeten zu schlafen (die erste Reaktion der meisten Patienten ist, dass sie nicht in der Lage sein werden, in einer „fremden Umgebung“ zu schlafen, außer in ihrem eigenen Bett, & das an verschiedene Monitore angeschlossen ist. Aber die meisten Patienten schlafen schließlich genug, um uns die benötigten Daten zu liefern). Wenn sie am Morgen aufwachen, gehen sie wieder nach Hause. Wenn ein Patient tatsächlich Probleme mit der Atmung im Schlaf hat, muss er möglicherweise nachts Sauerstoff erhalten oder bestimmte Masken wie CPAP (Continuous Positive Airway Pressure) verwenden, um die Atmung zu erleichtern und den Lungenhochdruck zu verbessern.
- Eine Oximetrie-Studie über Nacht ist ein Test, bei dem ein aufzeichnender „Pulsoximeter-Monitor“ (ein kleines nicht-invasives Gerät mit einer Sonde, die an den Finger geklebt wird) kontinuierlich den Sauerstoffgehalt und die Herzfrequenz eines Patienten über Nacht misst. Dieser Test kann in der Wohnung des Patienten durchgeführt werden. Er ist bequemer als die Schlafstudie, liefert aber nicht alle benötigten Informationen.
Elektrokardiogramm, EKG oder EKG
Ein EKG ist ein nicht-invasiver Test, der die Elektrizität des Herzens misst. Dazu werden so genannte Ableitungen an Brust, Armen und Beinen angebracht. Der Patient spürt bei dieser Untersuchung weder Elektrizität noch Unbehagen. Das EKG gibt Aufschluss darüber, wie schnell und regelmäßig das Herz schlägt, und vermittelt einen allgemeinen Eindruck von der Gesamtfunktion der verschiedenen Teile des Herzens, was wiederum durch ein Echokardiogramm bestätigt werden muss.
Echokardiogramm
Das Echokardiogramm (manchmal auch als „Echo“ bezeichnet) ist eine nicht-invasive Ultraschalluntersuchung des Herzens, die keine Strahlung erfordert. Echokardiogramme sind sehr sicher. Der Ultraschalltechniker verwendet ein Gel (das sich manchmal kalt anfühlen kann) auf einer Ultraschallsonde, die an ein Ultraschallgerät angeschlossen ist. Das Gerät hat einen Bildschirm, der einem Desktop-Computerbildschirm ähnelt. Bei dieser Untersuchung werden mehrere Bilder aufgenommen.
Die Ultraschalluntersuchung ist äußerst wichtig, da sie uns einen allgemeinen Überblick über die Größe und Funktion und das Zusammenspiel der verschiedenen Herzkammern gibt. Auch die Funktion der verschiedenen Herzklappen kann damit beurteilt werden. Ein Echokardiogramm wird bei jedem Patienten durchgeführt, bei dem ein Verdacht auf pulmonale Hypertonie besteht, und dann regelmäßig, nachdem die Diagnose gestellt wurde.
Sechs-Minuten-Gehtest
Ein Sechs-Minuten-Gehtest (manchmal auch als 6MW bezeichnet) ist, wie der Name schon sagt, ein Spaziergang von genau sechs Minuten. Während dieser 6 Minuten werden die Herzfrequenz und der Sauerstoffgehalt des Patienten (gemessen mit einem nicht-invasiven Monitor, der üblicherweise am Finger angebracht wird, dem so genannten „Pulsoximeter“) zu Beginn des 6MW-Tests und dann erneut am Ende der 6 Minuten aufgezeichnet. Auch die zurückgelegte Strecke wird aufgezeichnet. Dies ist ein äußerst wichtiger Test, um die Funktionsfähigkeit von Patienten mit pulmonaler Hypertonie zu überprüfen und den Bedarf an Sauerstofftherapie zu ermitteln. Dieser nicht-invasive Test wird in der Regel bei jedem einzelnen Klinikbesuch von Patienten mit pulmonaler Hypertonie durchgeführt.
Herzkatheteruntersuchung
Die Herzkatheteruntersuchung ist der Goldstandard für die Bestätigung der Diagnose einer pulmonalen Hypertonie und die Quantifizierung ihres Schweregrades. Dabei handelt es sich um ein invasives Verfahren, bei dem ein Arzt einen Katheter (einen schmalen Kunststoffschlauch) in eine Vene einführt, und zwar unter vollständig sterilen Maßnahmen. Dieser Katheter wird dann zum Herzen vorgeschoben. Es gibt zwei Hauptarten von Herzkatheteruntersuchungen, eine „Linksherzkatheteruntersuchung“ und eine „Rechtsherzkatheteruntersuchung“:
- Linksherzkatheteruntersuchungen werden häufig durchgeführt, um nach „Verstopfungen“ in den Herzgefäßen zu suchen. Bei Patienten mit Herzinfarktrisiko wird in der Regel ein Linksherzkatheterismus durchgeführt. Bei Linksherzkatheteruntersuchungen werden zum Beispiel Herzstents eingesetzt. Kontrastmittel ist ein „farbiges“ Material oder „Tracer“, das auf Röntgenbildern zu sehen ist und üblicherweise bei Linksherzkatheteruntersuchungen verwendet wird. Rechtsherzkatheteruntersuchungen erfordern in der Regel keine Kontrastmittelinjektion.
- Rechtsherzkatheteruntersuchungen sind ein invasives Verfahren, das in der Regel ambulant durchgeführt wird und derzeit die einzige Möglichkeit darstellt, pulmonale arterielle Hypertonie zu diagnostizieren. Bei jedem Patienten mit Verdacht auf pulmonale Hypertonie muss ein Rechtsherzkatheter durchgeführt werden, bevor über eine Therapie der pulmonalen Hypertonie entschieden wird.
Die meisten Patienten mit pulmonaler Hypertonie benötigen eigentlich keinen Linksherzkatheter. Patienten mit Verdacht auf pulmonale Hypertonie benötigen eine so genannte Rechtsherzkatheteruntersuchung, bei der der Katheter durch die rechte Seite des Herzens vorgeschoben wird, um den Druck auf der rechten Seite des Herzens und in einem großen Blutgefäß, der so genannten „Pulmonalarterie“, zu messen. Die Pulmonalarterie ist das Gefäß, das die rechte Seite des Herzens mit der Lunge verbindet.
Ventilation/Perfusions-Scan
Der Ventilation/Perfusions-Scan (auch V/Q-Scan genannt) sucht nach Blutgerinnseln in der Lunge. Bei einem V/Q-Scan werden 2 Tests in einem kombiniert. Das „V“ steht für den Teil der Untersuchung, der sich auf die Ventilation bezieht, und das „Q“ für den Teil der Untersuchung, der sich auf die Perfusion bezieht. Dieser Test ist mit einer sehr geringen Strahlenbelastung verbunden, die als unbedenklich gilt, solange der Test nicht zu oft durchgeführt wird. In der Regel wird dieser Test einmal bei der Untersuchung eines Patienten mit pulmonaler Hypertonie durchgeführt und muss nur selten wiederholt werden. Bei fast allen Patienten mit pulmonaler Hypertonie sollte eine V/Q-Scan-Untersuchung durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die pulmonale Hypertonie nicht durch Blutgerinnsel verursacht wird. Die Behandlung der pulmonalen Hypertonie, die durch chronische Blutgerinnsel in der Lunge verursacht wird, unterscheidet sich von der pulmonalen Hypertonie, die aus anderen Gründen entsteht. Eine Computertomographie reicht nicht aus, um diese Ursache der pulmonalen Hypertonie auszuschließen.
- Während des Beatmungsteils des Tests (der „V“-Teil) wird der Patient gebeten, ein sicheres Gas einzuatmen, das einen „Tracer“ enthält, der auf dem Röntgenbild zu sehen ist. Dieser Test zeigt, welche Teile der Lunge mit Luft versorgt werden.
- Der Perfusionsteil des Tests (der „Q“-Teil) ist sehr ähnlich, aber der Tracer wird über einen intravenösen Katheter (eine „IV“) verabreicht und ist ebenfalls auf einem Röntgenbild zu sehen, um zu zeigen, wohin das Blut in der Lunge fließt.
- Blutgerinnsel werden vermutet, wenn bestimmte Bereiche der Lunge mit Luft versorgt werden (wie im Belüftungsteil des Tests gezeigt), der gleiche Lungenbereich aber kein Blut erhält (wie im Perfusionsteil des Tests gezeigt).