Ziel. Quantifizierung der in vivo-Karpal-Kinematik eines normalen Handgelenks in einem dynamischen kontinuierlichen Modell.
Design. Die momentanen Veränderungen in den radiokarpalen und mittelkarpalen Gelenken während einer normalen Handgelenksbewegung wurden mit Hilfe der ultraschnellen Computertomographie (CT) analysiert.
Hintergrund. Verletzungen des Handgelenks machen einen beträchtlichen und wachsenden Anteil an arbeitsbedingten Erkrankungen und Behinderungen aus. Über die normale Handgelenkkinematik ist jedoch wenig bekannt.
Methoden. Zehn unverletzte Probanden wurden mittels ultraschneller CT untersucht, um die kontinuierliche Bewegung des Handgelenks von der vollen Beugung bis zur vollen Streckung zu messen. Die Aufnahmen in der Sagittalebene wurden mediolateral an sechs verschiedenen Stellen durchgeführt, während die Handgelenke langsam und wiederholt von der vollen Beugung bis zur vollen Streckung bewegt wurden. Die Daten wurden auf Röntgenfilm ausgedruckt und auf eine unabhängige Arbeitsstation mit Videokamera übertragen. Die Bewegung der Radiokarpal-, Mittelkarpal- und Handgelenke wurde mit einem Bildanalysesystem bestimmt.
Ergebnisse. Die Bewegung des Handgelenks wurde als Verhältnis zwischen der Bewegung des Mittelhandgelenks (Capitatum-Lunatum (C-L)) und der Bewegung des Radiokarpalgelenks (Radio-Lunatum (R-L)) angegeben. Bei der Volarflexion normaler Handgelenke war der Beitrag des Radiokarpalgelenks und des Mittelkarpalgelenks ungefähr gleich groß, während die Dorsalflexion des normalen Handgelenks hauptsächlich im Mittelkarpalgelenk stattfand.
Schlussfolgerungen. Bei normalen Handgelenken tragen das Radiokarpalgelenk und das Mittelkarpalgelenk gleichermaßen zur Volarflexion bei, während das Mittelkarpalgelenk bei der Dorsalflexion wichtiger ist.
Relevanz
In dieser Studie haben wir die Eignung der Verwendung zweidimensionaler computertomographischer Bilder für eine quantitative Untersuchung der Flexions-/Extensionskinematik des normalen Handgelenks nachgewiesen.