Kongenitaler haariger Polyp, der bei einem Neugeborenen eine schwere Obstruktion der oberen Atemwege verursacht: Ein Fallbericht
Laith Khasawneh, Giampiero Neri, Abdel-Hameed Al-Mistarehi, Adi H. Khassawneh, Khaled Al-Omar, Giulio Romano Filograna Pignatelli, Amjed Adnan Tarifi, Mohammad A. Al Katatbeh, Firas Alzoubi
Department of Surgery, Faculty of Medicine, The Hashemite University, Zarqa, Jordan
Am J Case Rep 2021; 22:e930200
DOI: 10.12659/AJCR.930200
Hintergrund: Haarige Polypen sind seltene Tumoren, die hauptsächlich aus Fettgewebe bestehen, das von Haut und Haarfollikeln bedeckt ist, mit unterschiedlichen Lokalisationen und Größen. Die frühzeitige chirurgische Entfernung der Polypen ist eine wirksame Behandlung, die zu einer dauerhaften Heilung führt. Wir stellen einen Fall einer erfolgreichen Behandlung einer schweren Obstruktion des Oropharynx bei einem Neugeborenen vor, das sich mit einer großen Masse eines angeborenen haarigen Polypen vorstellte.
FALLBERICHT: Ein vaginal entbundener Säugling mit einem Gewicht von 3 kg wurde unmittelbar nach der Geburt mit Zyanose-Symptomen, dem Ausbleiben des ersten Schreis und Anzeichen von Atemnot vorgestellt. Das Neugeborene wurde von einer Mutter mit einer ereignislosen Schwangerschaft geboren. Bei den Screening-Untersuchungen während der Schwangerschaft wurden keine kongenitalen Anomalien festgestellt. Die hämatologischen und biochemischen Testergebnisse des Neugeborenen waren normal. Nach Auftreten dieser Symptome wurde das Neugeborene sofort intubiert und an eine nasogastrale Ernährungssonde angeschlossen, die einen kleinen Teil einer polypenartigen Masse erkennen ließ. Eine Computertomographie (CT) bestätigte eine große gestielte Masse von 3×2 cm, die vom weichen Gaumen ausging und den Oropharynx blockierte. Die histopathologische Untersuchung bestätigte das Vorhandensein eines haarigen Polypen. Der Polyp wurde vollständig transoral mit dem LigaSure-Gerät von Covidien entfernt, ohne dass eine Endoskopie erforderlich war. Dieses Verfahren ermöglichte eine sichere Extubation, und das Kind konnte 4 Tage nach der Geburt ohne Symptome nach Hause entlassen werden.
ZUSAMMENFASSUNG: Dieser Fall verdeutlicht, wie wichtig es ist, bei der Differentialdiagnose einer pharyngealen Masse mit Atemnot bei pädiatrischen Patienten einen behaarten Polypen in Betracht zu ziehen. In diesem Bericht wird auch unsere Erfahrung mit dem LigaSure-Operationsgerät beschrieben, mit dem der haarige Polyp ohne endoskopische Visualisierung erfolgreich und ohne Komplikationen reseziert werden konnte.
Schlüsselwörter: Säuglingsgesundheit, Entwicklungsbiologie