Das Prinzip eines Airbags klingt einfach gut, nicht wahr? Anstatt mit dem Lenkrad, dem Armaturenbrett oder der Tür des Autos zu kollidieren, wird man von einem Luftkissen aufgefangen. Airbags sind zwar nicht gerade so kuschelig weich wie ein Bär in einer Klopapierwerbung, aber ein Kontakt mit einem Airbag ist allemal besser als ein Kontakt mit einer Stahlplatte. Seit 1998 sind Fahrer- und Beifahrer-Airbags in allen in den USA verkauften Autos und Lastwagen Pflichtausstattung. Zwischen 1987 und 2008 haben Frontairbags in den USA schätzungsweise mehr als 25.000 Menschenleben gerettet und sind damit eine der größten Errungenschaften in der Geschichte der Automobilsicherheitstechnik. Heute gibt es Autos mit 10 Airbags, und einige Autohersteller haben die Airbag-Technologie sogar in ihre Sicherheitsgurte integriert. Aber könnten Airbags tatsächlich die Menschen verletzen oder töten, die sie eigentlich schützen sollen?
Jeder, der schon einmal einen Unfall hatte, bei dem sich der Airbag entfaltet hat, kann Ihnen sagen, dass das Ereignis extrem heftig ist. Das muss es auch sein: Airbags müssen vor die Person gelangen, die sie schützen, und sich vollständig aufblasen, bevor diese Person mit etwas in Kontakt kommt, das schädlicher ist als der Airbag selbst. Der durchschnittliche Seitenairbag des Fahrers bläst sich in 20 bis 30 Millisekunden auf und explodiert mit einer Geschwindigkeit von 322 Stundenkilometern (200 Meilen pro Stunde) aus seinem Gehäuse. Die Technologie, die zum Auslösen der Airbags verwendet wird, ähnelt der Technologie in einigen Raketenboostern.
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Airbags üben eine große Kraft aus, so dass es möglich ist, von einem Airbag verletzt zu werden. Wenn man zu nahe an einem sich entfaltenden Airbag sitzt, kann es zu Verbrennungen und Verletzungen kommen. Die Verwendung eines Airbags ohne Sicherheitsgurt oder wenn sich etwas zwischen Ihnen und dem Airbag befindet (z. B. ein Haustier, eine Glasflasche oder sogar ein Handy), kann ebenfalls zu schweren Verletzungen führen. Das größte Risiko, bei der Auslösung eines Airbags ums Leben zu kommen, besteht für Kinder und kleine Erwachsene, da ihr Körper der Kraft nicht standhalten kann. Außerdem sitzen die meisten Kinder in Kindersitzen, die nicht für die Verwendung mit Airbags ausgelegt sind. Auch die Art des Sitzes und die Positionierung können ein Kind gefährden. Nach hinten gerichtete Kindersitze sollten beispielsweise niemals auf dem Vordersitz eines Autos verwendet werden, da ein Airbag schwere oder tödliche Verletzungen verursachen kann, wenn er die Rückenlehne des Sitzes trifft.
Airbags retten zweifellos Leben, wenn sie richtig eingesetzt werden, und sie stellen für Erwachsene nur ein geringes Risiko dar. Wenn Sie ein Kind auf dem Vordersitz eines Fahrzeugs mitfahren lassen müssen und Ihr Auto damit ausgestattet ist, können Sie den Beifahrerairbag ganz einfach abschalten – die Anweisungen dazu finden Sie in der Betriebsanleitung Ihres Fahrzeugs. Unter bestimmten, sehr speziellen Umständen können Sie Ihr Fahrzeug auch in die Werkstatt bringen, um den Beifahrerairbag ausschalten zu lassen. Wenn Sie Bedenken wegen der Seitenairbags auf dem Rücksitz Ihres Autos haben, können Sie Ihr Kind in der mittleren Sitzposition sitzen lassen.
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