Es gibt so viele und unterschiedliche Methoden der Meditation wie es spirituelle Meister gibt. Die Christen sind es sich selbst schuldig, den Wunsch zu entwickeln, regelmäßig zu meditieren, damit sie nicht den drei ersten Arten von Erde im Gleichnis vom Sämann ähneln. Aber eine Methode ist nur ein Leitfaden; das Wichtigste ist, mit dem Heiligen Geist auf dem einen Weg des Gebets voranzuschreiten: Christus Jesus.
Die Meditation setzt Gedanken, Vorstellungen, Gefühle und Wünsche in Gang. . . . Das christliche Gebet versucht vor allem, über die Geheimnisse Christi zu meditieren, wie bei der lectio divina oder dem Rosenkranz. Diese Form des betenden Nachdenkens ist von großem Wert, aber das christliche Gebet sollte weiter gehen: zur Erkenntnis der Liebe des Herrn Jesus, zur Vereinigung mit ihm.
-Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 2707-2708
Was ist lectio divina?
Das geistliche Lesen der Heiligen Schrift, besonders der Evangelien, ist eine wichtige Form der Meditation. Diese geistliche Lesung wird traditionell lectio divina oder göttliche Lesung genannt. Lectio divina ist das Gebet über die Heilige Schrift.
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Das erste Element dieser Art des Gebets ist das Lesen (lectio): Man nimmt einen kurzen Abschnitt aus der Bibel, vorzugsweise einen Abschnitt aus dem Evangelium, und liest ihn sorgfältig, vielleicht drei oder mehr Mal. Lassen Sie es richtig einsickern.
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Das zweite Element ist die Meditation (meditatio). Versetzen Sie sich mit Hilfe Ihrer Vorstellungskraft in die biblische Szene, um den Schauplatz, die Personen und die sich entfaltende Handlung zu „sehen“. Durch diese Meditation begegnen Sie dem Text und entdecken seine Bedeutung für Ihr Leben.
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Das nächste Element ist das Gebet (oratio) oder Ihre persönliche Antwort auf den Text: Sie bitten um Gnaden, sprechen Lob oder Dank aus, bitten um Heilung oder Vergebung. In dieser betenden Auseinandersetzung mit dem Text öffnen Sie sich für die Möglichkeit der Kontemplation.
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Die Kontemplation (contemplatio) ist ein auf Christus und die Dinge Gottes gerichteter Blick. Durch das Gnadenhandeln Gottes kann man über die Meditation hinaus in einen Zustand erhoben werden, in dem man den Text als Geheimnis und Wirklichkeit sieht oder erfährt. In der Kontemplation kommt man in einen erfahrungsmäßigen Kontakt mit dem Einen hinter und jenseits des Textes.