Position zur Erde
Der Erdmond befindet sich in einer gezeitenabhängigen Position, wir sehen nur eine Seite des Mondes von der Erdoberfläche aus, in einer Entfernung von 384 Tausend km (239 Tausend Meilen). Der Mond hat eine mit der Erde synchronisierte Umlaufbahn, d. h. er dreht sich um seine Achse mit einer ähnlichen Geschwindigkeit wie die Erde. Dies führt dazu, dass von der Erde aus immer die gleiche Seite des Mondes zu sehen ist. Daher kommt auch der Begriff „dunkle Seite des Mondes“, den man oft hört. Erst in den letzten 50 bis 60 Jahren wurde dieser unsichtbare Teil des Mondes kartiert. Im Gegensatz zu den meisten Satelliten und Monden folgt der Erdmond einer ekliptikalen und nicht einer äquatorialen Umlaufbahn.
Um die ekliptikale Umlaufbahn zu erklären, stelle dir einen Globus wie in einem Klassenzimmer vor. Wenn man den Globus so aufstellt, dass der Nord- und der Südpol gerade nach oben und unten zeigen, gibt es eine Linie um den Mittelpunkt des Globus, die der Äquator ist. Würde der Mond auf seiner Bahn dieser Linie folgen, befände er sich in einer äquatorialen Umlaufbahn um die Erde. Die Erde hat jedoch eine axiale Neigung von 23,44°, so dass, wenn man den Globus wieder in die richtige Position bringt, in der er geneigt ist, aber die Position der Mondbahn nicht verändert, der Mond sich jetzt in einer ekliptikalen Umlaufbahn um die Erde befindet, da er den Äquator kreuzt, ihm aber nicht folgt.
Eine weitere Besonderheit des Erdmondes ist, dass er im Vergleich zu seinem Mutterplaneten mit einem Viertel des Erddurchmessers relativ groß ist. Nur wegen des Baryzentrums von Erde und Mond, dem Massenzentrum von zwei oder mehr Körpern, wird der Mond als Satellit der Erde und nicht als binäres Planetensystem betrachtet. Natürlich liegt es auch daran, dass diese inoffizielle Klassifizierung von der IAU (Internationale Astrologische Union) nicht anerkannt wird. Andernfalls würden andere Planeten-Satelliten-Gruppen wie Pluto und Charon ebenfalls als binäres Planetensystem gelten.
Der Erdmond hat einen starken Einfluss auf die Meeresströmungen und Gezeiten. In diesem Zusammenhang wurde der Begriff „Gezeitenkräfte“ geprägt. Wenn sich der Mond auf seiner Umlaufbahn um die Erde bewegt, zieht seine Schwerkraft das Wasser auf der Erdoberfläche mit sich. Dies kann man beobachten, wenn man die Gezeiten an der Küste beobachtet, die ein- und ausgehen. Je näher der Mond auf seiner Umlaufbahn ist, desto stärker ist seine Anziehungskraft, und je weiter er sich entfernt, desto schwächer wird sein Einfluss. Dies ist auch der Grund für die jahreszeitlichen Veränderungen der Gezeiten. Obwohl die Sonne dabei eine Rolle spielt, hat der Mond durch seine Nähe zur Erde den stärksten Einfluss.