Nazare ist ein faszinierender, geschichtsträchtiger Ort, der leider vom Tourismus überrollt wird. Im Sommer ist der Ort sehr überfüllt, und die vielen Ferienappartementhäuser verdrängen viel von der einstigen einzigartigen Atmosphäre des Ortes. Früher war der Ort für die Trachten der Fischer und ihrer Frauen bekannt, und noch immer sieht man alte Frauen mit Kopftüchern und Schürzen an den Straßenecken stehen, auch wenn sie heute eher Touristenunterkünfte als Fisch verkaufen.
Der Strand selbst ist auch nicht gerade ein idealer Begleiter für einen solchen Ort. Unter Surfern als Portugals Big-Wave-Spot (6-100ft+) bekannt, zeigt ein langer Finger tiefen Wassers nach Nazare, so dass die Wellen praktisch ungebremst auftreffen können.
Die potenziell gefährliche Konsequenz dieser geografischen Merkwürdigkeit bedeutet, dass die Badegäste eng an den patrouillierten Hauptstrand gepresst werden müssen, was zu einer noch größeren Überfüllung führt. Der Hauptstrand ist auch der Ort, an dem die Einheimischen ihren Fisch zu trocknen pflegen, was zu einem äußerst unangenehmen Geruch führt!
Mit der Standseilbahn, die 110 Meter die steile Felswand hinter dem Hauptort hinauffährt, kann man sich jedoch etwas erholen. O Sitio, die Altstadt, liegt auf einer Landzunge, eine Lage, die es Nazare in der Vergangenheit ermöglichte, sich vor häufigen Angriffen zu schützen. Von hier aus kann man in Richtung Norden entlang eines ruhigen, exponierten Sandstrandes spazieren, der vom Atlantik umspült wird und bei den Leinenfischern beliebt ist.