Kurz und bündig
Kapitelinhalt
Die Christustreuen feiern den Lobpreis Gottes. (1-5) Drei Engel; einer verkündet das ewige Evangelium, ein anderer den Untergang Babylons und ein dritter den furchtbaren Zorn Gottes über die Anbeter des Tieres. Die Glückseligkeit derer, die im Herrn sterben. (6-13) Eine Vision von Christus mit einer Sichel und von einer Ernte, die reif ist zum Abschneiden. (14-16) Das Sinnbild einer reifen Weinlese, die in der Kelter des Zorns Gottes zertreten wird. (17-20)
Kommentar zu Offenbarung 14,1-5
(Lies Offenbarung 14,1-5)
Der Berg Sion ist die Kirche des Evangeliums. Christus ist bei seiner Kirche und mitten unter ihr in all ihren Nöten, deshalb wird sie nicht verzehrt. Seine Gegenwart sichert das Ausharren. Sein Volk erscheint in Ehren. Sie haben den Namen Gottes auf ihre Stirn geschrieben; sie legen ein mutiges und offenes Bekenntnis ihres Glaubens an Gott und Christus ab, und darauf folgen geeignete Taten. In den finstersten Zeiten gab es Menschen, die es wagten und ihr Leben für die Anbetung und die Wahrheit des Evangeliums Christi hingaben. Sie hielten sich rein von den gottlosen Gräueln der Anhänger des Antichristen. Ihre Herzen waren mit Gott im Reinen, und sie wurden in Christus frei begnadigt; er ist in ihnen verherrlicht und sie in ihm. Möge es unser Gebet, unser Bestreben, unser Ehrgeiz sein, in dieser ehrenwerten Gesellschaft zu sein. Diejenigen, die wirklich geheiligt und gerechtfertigt sind, sind hier gemeint, denn kein Heuchler, wie glaubhaft er auch sein mag, kann vor Gott als unschuldig gelten.
Kommentar zu Offenbarung 14,6-13
(Lies Offenbarung 14,6-13)
Der Fortschritt der Reformation scheint hier dargelegt zu werden. Die vier Verkündigungen sind in ihrer Bedeutung klar: alle Christen sollen in der Zeit der Prüfung ermutigt werden, ihrem Herrn treu zu sein. Das Evangelium ist das große Mittel, durch das die Menschen dazu gebracht werden, Gott zu fürchten und ihm die Ehre zu geben. Die Verkündigung des ewigen Evangeliums erschüttert die Fundamente des Antichristen in der Welt und beschleunigt seinen Untergang. Wer sich weiterhin dem Tier unterwirft und seine Sache fördert, muss damit rechnen, dass er auf ewig an Seele und Leib unglücklich ist. Der Gläubige soll alles wagen oder erleiden, wenn er den Geboten Gottes gehorcht und den Glauben an Jesus bekennt. Möge Gott uns diese Geduld schenken. Beachte die Beschreibung derer, die gesegnet sind und sein werden: Diejenigen, die im Herrn sterben; die in der Sache Christi sterben, in einem Zustand der Vereinigung mit Christus; diejenigen, die in Christus gefunden werden, wenn der Tod kommt. Sie ruhen von aller Sünde, Versuchung, Sorge und Verfolgung; denn dort hören die Gottlosen auf, sich zu plagen, dort ruhen die Müden. Ihre Werke folgen ihnen nach: Sie gehen ihnen nicht als Titel oder Kauf voraus, sondern folgen ihnen als Beweis dafür, dass sie im Herrn gelebt haben und gestorben sind: Die Erinnerung an sie wird angenehm sein und der Lohn weit über alle ihre Dienste und Leiden hinaus. Dies wird durch das Zeugnis des Geistes, das Zeugnis mit ihrem Geist und das geschriebene Wort gesichert.
Kommentar zu Offenbarung 14:14-20
(Lies Offenbarung 14:14-20)
Wenn Warnungen und Gerichte keine Besserung bewirken, werden die Sünden der Nationen aufgefüllt, und sie werden reif für die Gerichte, dargestellt durch eine Ernte, ein Symbol, das verwendet wird, um die Sammlung der Gerechten, wenn sie reif für den Himmel sind, durch die Barmherzigkeit Gottes zu bezeichnen. Die Erntezeit ist die Zeit, in der das Korn reif ist; wenn die Gläubigen reif für den Himmel sind, dann wird der Weizen der Erde in die Kornkammer Christi gesammelt werden. Und durch eine Weinlese. Die Feinde Christi und seiner Kirche werden nicht vernichtet, bis sie durch ihre Sünde reif für den Untergang sind, und dann wird er sie nicht mehr verschonen. Die Kelter ist der Zorn Gottes, ein schreckliches Unglück, wahrscheinlich das Schwert, das das Blut der Gottlosen vergießt. Die Geduld Gottes mit den Sündern ist das größte Wunder der Welt; aber wenn sie auch von Dauer ist, so ist sie doch nicht ewig; und die Reife der Sünde ist ein sicherer Beweis für das nahende Gericht.