Autoimmun-Uveitis ist eine organspezifische Erkrankung, die durch irreversible Läsionen des Auges gekennzeichnet ist. Sie betrifft vorwiegend Menschen in ihren produktivsten Jahren und gehört zu den häufigsten Ursachen für Sehstörungen und Blindheit. Die derzeit verfügbaren Therapien sind bei der Behandlung eines breiten Spektrums von Uveitis wirksam, gehen jedoch häufig mit schweren Nebenwirkungen einher. Im Folgenden wird ein Überblick über die laufende Forschung zu vielversprechenden immunmodulatorischen Therapiestrategien gegeben, wobei deren spezifische Merkmale, Wechselwirkungen und die durch die gezielten Immunmoleküle ausgelösten Reaktionen beschrieben werden, die darauf abzielen, klinische Komplikationen und die Wahrscheinlichkeit eines Krankheitsrückfalls zu minimieren. Wir geben zunächst einen Überblick über die Hauptmerkmale der Krankheit, die Diagnoseinstrumente und die herkömmlichen Therapieformen sowie über die Tiermodelle, die vorwiegend zum Verständnis der Pathogenese und zur Erprobung der neuartigen Interventionsansätze verwendet werden, die darauf abzielen, die akuten Immun- und Entzündungsreaktionen zu kontrollieren und die chronischen Reaktionen zu dämpfen. Sowohl die Sondierungsforschung als auch die klinischen Versuche zielen entweder auf die Blockade von Effektorwegen oder von deren begleitenden Co-Stimulationsmolekülen ab. Beispiele für Zielmoleküle sind T-Zell-Rezeptoren (CD3), ihre co-stimulatorischen Rezeptoren (CD28, CTLA-4) und die entsprechenden Liganden (B7-1 und B7-2, auch bekannt als CD80 und CD86) sowie Zytokine wie IL-2 und ihre Rezeptoren. Hier fassen wir die verfügbaren Erkenntnisse über die Wirksamkeit dieser Behandlungen bei menschlicher und experimenteller Uveitis zusammen und heben einen neuartigen monovalenten Fab′-Antikörper gegen CD28, FR104, hervor, der präklinische Wirksamkeit bei der Unterdrückung von Effektor-T-Zellen gezeigt hat, während er die Funktion der regulatorischen T-Zellen und die Immuntoleranz in einem humanisierten Graft-versus-Host-Disease (GVHD)-Mausmodell verbessert hat, und der derzeit in einem Autoimmun-Uveitismodell der Maus mit ermutigenden Ergebnissen getestet wird.