Schleswig, historische und kulturelle Region, die den südlichen Teil der Halbinsel Jütland nördlich der Eider einnimmt. Es umfasst die nördliche Hälfte des Landes Schleswig-Holstein in Norddeutschland und die Region Sønderjylland in Süddänemark.
Schleswig wurde im 12. Jahrhundert ein dänisches Herzogtum und blieb ein mit Dänemark verbundenes Lehen, bis es nach dem Deutsch-Dänischen Krieg (1864) von Österreich und Preußen gewaltsam annektiert wurde. Nach dem Siebenwöchigen Krieg (1866) wurde Schleswig mit Holstein zu einer einzigen preußischen Provinz zusammengefasst. Nach dem Ersten Weltkrieg stimmte die dänische Mehrheit in Nordschleswig (nördlich von Flensburg) in einer Volksabstimmung (1920) in Übereinstimmung mit dem Versailler Vertrag für die Angliederung an Dänemark.
Westlich der Stadt Schleswig liegen Zeugnisse des Kampfes zwischen Dänen und Deutschen vom 9. bis 12. Jahrhundert. Hier errichteten die dänischen Könige eine beeindruckende Festungsmauer, das sogenannte Danewerk. In der Nähe befinden sich die Ruinen von Haithabu, einer historischen Handelssiedlung der Wikinger. Sowohl deutsche als auch dänische Kultureinflüsse sind in Schleswig allgegenwärtig. Skandinavische Ortsnamen vermischen sich mit deutschen Namen in den Gebieten nördlich der Eider, wo verstreute Bauernhöfe und kleine Weiler vorherrschen. Die dänischen Bauernhöfe erstrecken sich jedoch nicht südlich der Stadt Schleswig. Das Gebiet von Schleswig nördlich bis Flensburg weist eine Mischung aus sächsischen und dänischen Bauernhöfen auf, während nördlich von Flensburg der jütische, rechteckige, geschlossene Hof am häufigsten vorkommt. Die Mehrheit der Menschen im deutschen Teil Schleswigs spricht einen niederdeutschen Dialekt, während die Mehrheit im dänischen Teil der Region Dänisch spricht.