Das Problem mit Sicherheitsgurten und Kindern
Damit der Sicherheitsgurt funktioniert – um zu verhindern, dass Sie herausgeschleudert werden, und um die Aufprallkräfte zu verteilen – muss er so passen, wie er dem Mann auf diesem Bild passt. Leider passen Sicherheitsgurte Kindern unter 10 bis 12 Jahren nicht auf diese Weise, und zwar aufgrund von drei Hauptproblemen, die im Folgenden erläutert werden. Diese drei Faktoren wirken bei einem Unfall zusammen und schaffen eine extrem unsichere Situation, die nur durch die Verwendung einer Sitzerhöhung korrigiert werden kann.
Problem 1: Der Schultergurt ist zu hoch verankert
Der Schultergurt ist in der Regel so hoch im Fahrzeug verankert (trotz der verstellbaren Schultergurtverankerungen in vielen neueren Fahrzeugen), dass er nicht die Mitte der Brust des Kindes kreuzt und zwischen Hals und Schulter liegt, sondern nur einen kleinen Teil der Brust kreuzt und am Hals anliegt. Dies ist für das Kind unangenehm, und die meisten Kinder reagieren darauf, indem sie den Schultergurt hinter den Rücken oder unter den Arm legen. Wenn der Schultergurt nicht über die Brust und die Schultern des Kindes verläuft, kann er den Oberkörper des Kindes bei einem Unfall nicht zurückhalten, was zu schweren Kopf-, Nacken- oder Wirbelsäulenverletzungen führen kann.
Problem 2: Der Fahrzeugsitz ist zu groß und zu tief
Der Fahrzeugsitz ist für die meisten Kinder zu tief, um bequem sitzen zu können, ohne sich zu krümmen – da ihre Oberschenkelknochen (Femur) zu kurz sind. Durch das Bücken wird der ohnehin schon schlechte Sitz des Gurtes noch verschlimmert, da der Beckengurt weiter oben auf dem Bauch liegt und der Schultergurt noch weiter von der Brust auf den Nacken verlagert wird. Durch die große Lücke zwischen dem Rücken des Kindes und der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes entsteht ein großer Spielraum im Sicherheitsgurt, der es dem Kopf und dem Körper des Kindes ermöglichen kann, sich bei einem Unfall gefährlich weit nach vorne zu bewegen.
Problem 3: Der Körper des Kindes ist zu klein und unterentwickelt
Das Becken (Hüftknochen) eines Kindes ist relativ klein und knorpelig und hat nicht die ausgeprägten vorderen oberen Darmbeinstacheln wie bei einem Erwachsenen. Was hat das zu bedeuten? Versuchen Sie, Ihren Hüftknochen zu fühlen. Was Sie berühren, ist der vordere obere Darmbeinstachel – der Teil, der am weitesten herausragt. Wenn du versuchst, die Hüftknochen eines Kindes zu ertasten, ist das viel schwieriger (selbst bei dünnen Kindern), weil die Hüftwirbelsäule erst im Alter von 8 bis 10 Jahren vollständig ausgebildet ist.
Die Hüftwirbelsäule eines Erwachsenen hält den Sicherheitsgurt auf den Hüften und verhindert, dass der Beckengurt in den Bauchraum rutscht. Leider ist das kleine Becken eines Kindes, dem die voll entwickelte Beckenwirbelsäule fehlt, oft nicht in der Lage, den Beckengurt daran zu hindern, in den Bauch zu rutschen. Der Beckengurt kann sich zunächst in der richtigen Position befinden, sich aber während des Aufpralls in den Bauch verlagern, was zu einer Reihe von Verletzungen der Bauchorgane und des unteren Rückenmarks führt, die als „Sicherheitsgurtsyndrom“ bezeichnet werden. Diese Verletzungen sind schwerwiegend und lebensverändernd.
Wie sieht der Unterschied im Sitz des Sicherheitsgurtes aus?
Dieses Diagramm, das vom Children’s Hospital of Philadelphia erstellt wurde, zeigt, wie ein Sicherheitsgurt sitzen sollte (grüner Gurt) und wie er typischerweise bei einem 4-8-jährigen Kind sitzt (oranger Gurt).
Der richtig angelegte grüne Gurt liegt auf den Hüften, über einem knöchernen Bereich des Körpers.
Der falsch angelegte orangefarbene Gurt ist um den Bauch des Kindes herum nach oben gerutscht. Man kann gut erkennen, wie das Rückenmark gefährdet ist, da der orangefarbene Gürtel sich gegen den weichen Bauch drückt und auf das Rückenmark drückt. Man kann auch sehen, wie die weichen Organe im Bauchbereich einem großen Verletzungsrisiko ausgesetzt sind.
Wie Sitzerhöhungen das Problem lösen
Besserer Sitz des Schultergurts: Eine Sitzerhöhung hebt das Kind an, so dass der Schultergurt in der Mitte der Brust und zwischen Schulter und Nacken liegt. Diese Position ist für ein Kind (oder einen Erwachsenen) sehr bequem, und das Kind ist daher viel weniger geneigt, den Schultergurt in einer unsicheren Position anzulegen, z. B. hinter dem Rücken oder unter dem Arm. Da sich der Sicherheitsgurt nun an der richtigen Stelle befindet, kann er bei einem Unfall seine Aufgabe erfüllen.
Bessere Passform des Beckengurts: Dies ist ein komplizierter Punkt: Sitzerhöhungen sorgen dafür, dass sich das Kind in einer aufrechten Position wohler fühlt, wodurch der Wunsch des Kindes nach einem Hängenbleiben beseitigt wird, was wiederum einen besseren Sitz des Beckengurts bedeutet. Sitzerhöhungen erreichen dies, indem sie zwei Merkmale aufweisen, die bei normalen Fahrzeugsitzen nicht vorhanden sind: Unterstützung für die Knie des Kindes und Sicherheitsgurtführungen.
Unterstützung für die Knie des Kindes: Sitzerhöhungen sind flach (kurz im Beinbereich) und ermöglichen es den Knien des Kindes, sich bequem über den Rand des Sitzes zu beugen. Dies ist eine bequeme Position für ein Kind, und es wird wahrscheinlich während der gesamten Autofahrt in dieser gestützten Position bleiben.
Ohne Sitzerhöhung ist der normale Fahrzeugsitz zu lang, um die Knie des Kindes zu beugen, und um es sich auf dem langen Fahrzeugsitz bequem zu machen, würde das Kind wahrscheinlich krumm sitzen. In einer Sitzerhöhung ruht der Rücken des Kindes an der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes (bei einer Sitzerhöhung ohne Rückenlehne) oder an der Rückenlehne des Sitzes selbst (bei einer Sitzerhöhung mit hoher Rückenlehne), so dass sowohl der Schultergurt angemessen am Oberkörper des Kindes anliegt als auch der Beckengurt sicher über den Hüften bleibt.
Sicherheitsgurtführungen: Sitzerhöhungen sind mit Gurtführungen ausgestattet, die verhindern, dass der Sicherheitsgurt des Fahrzeugs den Unterleib des Kindes berührt. Die Sitzerhöhung hat kleine Griffe, Armlehnen, Führungen oder Schlitze, um den Beckengurt niedrig und flach über die Oberschenkel des Kindes zu führen. Diese Führungen positionieren den Gurt an der richtigen Stelle und verhindern auch, dass der Gurt auf den Bauch des Kindes rutscht.