Während soziales Kapital eine wichtige Rolle bei wirtschaftlichen Transaktionen spielt, wenn Informationen unvollständig sind, bleibt unklar, wie es mit Humankapital bei der Transaktionsleistung interagiert. In diesem Beitrag wird die Komplementarität zwischen sozialen Zugehörigkeiten und Humankapital bei der Transaktionsleistung untersucht und wie Zugehörigkeiten die Übereinstimmung zwischen qualifizierten Fachleuten und Verbrauchern beeinflussen. Ich behaupte, dass das Humankapital für die Leistung von Fachleuten wichtig ist, dass aber soziale Zugehörigkeiten dazu führen, dass Verbraucher zunehmend mit Fachleuten mit geringerem Humankapital zusammenkommen. Während sich also Sozial- und Humankapital bei der Transaktionsleistung ergänzen, kann das Sozialkapital das Humankapital im Auswahlprozess ersetzen. Ich prüfe mein Argument anhand eines neuartigen Ansatzes, bei dem Daten aus einem primären Immobilien-Multiple-Listing-Service in Utah mit handverlesenen Daten über geografisch zugewiesene Kirchengemeindegrenzen kombiniert werden. Auf diese Weise kann ich Angebote identifizieren, bei denen Immobilienmakler und Hausverkäufer eine gemeinsame Kirchengemeinde haben, und die Auswirkungen dieser Zugehörigkeit sowie von Humankapitalvariablen auf die Transaktionsergebnisse untersuchen. Ich stelle fest, dass sich die Leistung der Makler im Durchschnitt verbessert, wenn sie Angebote für angeschlossene Kirchengemeinden machen, und dass die Gewinne mit dem Humankapital der Makler steigen. In Übereinstimmung mit meiner Theorie stelle ich jedoch fest, dass Verkäufer mit größerer Wahrscheinlichkeit unerfahrene und unterqualifizierte verbundene Makler einsetzen. Mangelndes Humankapital verringert die Vorteile sozialer Zugehörigkeit und führt im Extremfall zu schlechteren Transaktionsergebnissen. Dies deutet auf eine neue, noch nicht erforschte Schattenseite des Sozialkapitals hin, die sich aus Humankapitaldefiziten ergibt und durch den Selektionsprozess bei unvollständiger Information bedingt ist.