Volvox ist eine bewegliche Grünalgenkolonie, die aus 500-50.000 Zellen besteht, die entlang der Peripherie einer hohlen, schleimigen Kugel angeordnet sind. Diese großen Kolonien sind oft schon mit bloßem Auge sichtbar. Jede Zelle hat ihren eigenen individuellen Schleim, der deutlich oder unauffällig sein kann. Stränge aus Protoplasma halten die Zellen zusammen und sind bei jungen Kolonien bestimmter Arten besser zu erkennen. Der koloniale Schleim ist von einer Grenzschicht umgeben, die eine ähnliche chemische Zusammensetzung wie die Zellwand von Chlamydomonas aufweist. Wie bei Chlamydomonas hat jede kugelförmige oder eiförmige Zelle zwei gleiche Geißeln mit einem Paar kontraktiler Vakuolen an ihrer Basis und einen großen becherförmigen Chloroplasten mit einem einzelnen Pyrenoid. Die Kolonien koordinieren die Geißelbewegungen der Zellen auf verschiedenen Seiten der Kugel, um mit einer rollenden Bewegung zu schwimmen und bei Bedarf die Richtung zu ändern. Volvox ist phototaktisch und in der Lage, zu mäßigem Licht hin zu schwimmen. Volvox-Kolonien weisen eine polare Organisation auf. Die vorderen Zellen haben größere Augenpunkte und größere phototaktische Fähigkeiten, während die hinteren Zellen für die Fortpflanzung zuständig sind. Volvox wird von Forschern häufig als genetisches und entwicklungsbiologisches Modell verwendet, um die zelluläre Differenzierung besser zu verstehen. Die 20 Volvox-Arten unterscheiden sich hauptsächlich durch die Merkmale des Schleims und der zytoplasmatischen Stränge, die benachbarte Zellen verbinden. Die DNA-Sequenzierung hat gezeigt, dass die Gattung polyphyletisch ist und dass sich die verschiedenen Arten aus vier Stammlinien entwickelt haben. Die Forscher werden die Arten möglicherweise neu in verschiedene Gattungen einteilen, um dieser Verwandtschaft Rechnung zu tragen.