Kunden verwenden die Begriffe „Angebot“ und „Kostenvoranschlag“ manchmal synonym. Bauunternehmer hingegen verbinden mit den beiden Begriffen oft bestimmte Bedeutungen. Die beiden Definitionen beziehen sich auf unterschiedliche Teile des Prozesses der Berechnung der internen Kosten eines Bauunternehmens und der Festlegung des Endpreises, der dem Kunden in Rechnung gestellt wird. Wenn Ihr Bauunternehmen größere Projekte oder öffentliche Bauarbeiten anstrebt, können die folgenden Informationen über Kostenvoranschläge und Angebote hilfreich sein.
Bei Kostenvoranschlägen geht es um die Kosten
Der Kunde möchte den Preis für die Arbeit wissen. Als Auftragnehmer müssen Sie zunächst wissen, welche Kosten Ihnen bei der Ausführung der Arbeit entstehen, z. B. die Kosten für Material und Arbeit. Die Differenz zwischen dem Preis, den Sie dem Kunden nennen (Kostenvoranschlag), und Ihren Ausgaben (Kostenvoranschlag) ergibt Ihren Gesamtgewinn. Ein Kostenvoranschlag liefert dem Kunden Informationen, ist aber nicht unbedingt eine Verpflichtung für beide Seiten, ein Projekt durchzuführen.
Genauigkeitsgrad von Kostenvoranschlägen
Ein Kostenvoranschlag, der einem Kunden als Preis für eine Arbeit vorgelegt wird, sollte einigermaßen genau sein. Kostenvoranschläge, die weit über oder unter dem Endpreis liegen, könnten Zweifel an Ihrer Kompetenz als Auftragnehmer aufkommen lassen. Andererseits können Ihre internen Kostenvoranschläge mit zunehmender Genauigkeit variieren, wenn Sie ein Projekt planen.
Vorläufiger Kostenvoranschlag
Dieser Kostenvoranschlag wird auch als „grober Kostenvoranschlag“ bezeichnet und hilft Ihnen, die grundsätzliche Durchführbarkeit oder das Interesse an einem Projekt zu beurteilen. Manche Projekte können sich als falsch dimensioniert erweisen oder ein Risiko beinhalten, das Sie lieber nicht eingehen möchten. Wenn dies der Fall ist, sagt Ihnen die vorläufige Schätzung, dass Sie sich anderen, attraktiveren Projekten zuwenden können.
Quadratfuß-Schätzung
Wenn das Projekt „machbar“ aussieht, kann die nächste Stufe der Schätzung darin bestehen, branchenübliche Einheitskosten pro Quadratfuß zu verwenden, die mit der Anzahl der Quadratfuß (oder metrischen/Quadratmeter-Äquivalenten) multipliziert werden.
Baugruppen-Schätzung
Hierbei werden die Zahlen und Berechnungen verfeinert, indem jede einzelne Komponente eines Bauprojekts berücksichtigt wird. Fundamente, Bodenbeläge, Dächer, Fenster und Sanitäranlagen können zum Beispiel jeweils unterschiedliche Ressourcen erfordern, verglichen mit dem allgemeinen „Einheitsansatz“ der obigen Quadratmeterschätzung.
Endgültige Schätzung
Diese Schätzung ist am detailliertesten und genauesten. Sie kann die Einholung schriftlicher Zusagen von Partnern und Unterauftragnehmern beinhalten. Sie kann dann die Grundlage für eine feste oder offizielle Verpflichtung bilden, die Sie Ihrem Kunden gegenüber eingehen (siehe „Bauangebote“ unten).
Bauangebote
Damit ein Projekt durchgeführt werden kann, müssen Sie Ihrem Kunden ein festes Angebot machen. Das ist Ihr Bauangebot. Darin verpflichten Sie sich, Ihrem Kunden ein bestimmtes Bauwerk zu einem bestimmten Preis und oft auch zu einem bestimmten Termin zu liefern. Wenn der Kunde das Angebot annimmt, wird von Ihnen erwartet, dass Sie Ihre Zusage einhalten und die Arbeiten wie im Angebot beschrieben ausführen. Sie brauchen möglichst genaue Kostenvoranschläge, um den richtigen Preis für Ihr Angebot festzulegen und einen zufriedenstellenden Gewinn zu erzielen.
Ich will es jetzt!
Einige Kostenvoranschläge und Angebote, insbesondere für größere Projekte, können viel Zeit und Mühe erfordern. Bei kleineren Projekten möchten die Kunden jedoch vielleicht schneller eine Entscheidung treffen. Sie unterschreiben vielleicht mit einem Auftragnehmer, der in dieser Woche einen angemessenen oder „ausreichenden“ Kostenvoranschlag abgibt, und nicht mit einem, der in der nächsten Woche mit einem besseren Angebot aufwartet. Der Kostenvoranschlag kann dann zum Angebot werden, das von beiden Parteien unterzeichnet wird, damit die Arbeiten sofort beginnen können.
Zeit und Energie sparen bei der Erstellung von Kostenvoranschlägen und Angeboten
Wenn Sie als Bauunternehmer schnell, aber dennoch fair genaue Kostenvoranschläge erstellen, können Sie besser Geschäfte machen. Softwareprogramme helfen Ihnen dabei mit benutzerfreundlichen Anwendungen, die eine integrierte Datenbank mit Stückkosten enthalten. Cloud-basierte Versionen können über das Internet auf einer Pay-as-you-go-Basis abgerufen werden: Sie nutzen und bezahlen nur das, was Sie brauchen.