Die Merkmale eines Sonetts sind sein Reimschema, seine metrische Struktur, seine gemeinsamen Themen und seine spezifischen kulturellen Konventionen. Diese Art von Gedicht hat traditionell eine strenge Anzahl von Zeilen mit Endungen, die sich nach einer bestimmten Formel reimen müssen. Diese literarischen Regeln bestimmen, ob ein Gedicht als Sonett oder als eine andere Art von Gedicht, wie z. B. Blankvers, eingestuft wird. Sonette weisen auch einige Variationen auf, je nach dem Hintergrund ihrer Autoren, aber diese strukturellen Unterschiede müssen immer noch innerhalb bestimmter Parameter liegen. Sprachwissenschaftler gehen allgemein davon aus, dass diese Art von geschriebenen Versen auf eine italienische Form der Poesie, das Sonett, zurückgeht, die zu musikalischer Begleitung vorgetragen wurde, was die einheitlichen rhythmischen Merkmale dieser Art von Poesie erklärt.
Jede Zeile eines Sonetts ist mit genau 10 Takten und einer Anordnung von Wörtern mit wechselnden Silbenbetonungen geschrieben. Die erste Silbe des ersten Wortes ist unbetont, gefolgt von einer betonten Silbe und einer weiteren unbetonten Silbe. Eine vollständige Zeile in dieser Gedichtform enthält genau fünf unbetonte und fünf betonte Silben. Diese metrische Struktur ist als jambischer Pentameter bekannt, und ihr charakteristischer Rhythmus soll den des menschlichen Herzschlags nachahmen. Gedichte, die in dieser bekannten Form geschrieben sind, werden häufig als Shakespeare-Sonette bezeichnet.
Ein Sonett besteht aus vier Versen, den sogenannten Vierzeilern, die jeweils aus vier Zeilen bestehen. Die ersten drei Vierzeiler sind vierzeilig, der letzte Vierzeiler hat nur zwei Zeilen und dient auch als Schlussvers, der das gesamte Thema des Gedichts zusammenfasst. Alle vier Vierzeiler bestehen aus insgesamt 14 Gedichtzeilen, und die Schlussworte jeder Zeile müssen einem bestimmten Reimschema folgen. Das letzte Wort der ersten Zeile eines Sonetts muss sich auf das letzte Wort der dritten Zeile reimen. Dieses alternierende Reimschema setzt sich für den Rest des Gedichts fort, wobei sich die ersten drei Vierzeiler jeweils anders reimen.
Die Themen eines Sonetts drehen sich häufig um Liebe, Krieg und menschliche Sterblichkeit, können aber je nach den Vorlieben des Dichters und seinem kulturellen Hintergrund variieren. Die allgemeinen Themen eines englischen Gedichts können sich oft von denen eines italienischen unterscheiden, und auch die Reimschemata der beiden Sonette können sich entsprechend den gängigen Konventionen unterscheiden. Ein bemerkenswerter Unterschied ist, dass ein italienisches Sonett in der Regel nicht mit denselben zwei Schlusszeilen endet, die auch als Couplet bezeichnet werden.